„Weil ich bei etwas mitarbeiten möchte, das auch nach unserem Abi noch Bestand an der Schule hat!“
So lautete die Antwort der meisten Teilnehmer*innen des Gymnasiums Ergolding auf die Frage ihres P-Seminarleiters und Geografielehrers Matthias Weghofer im Februar 2020, mit welcher Motivation sie das Seminar „Bau einer Wetterstation am Gymnasium Ergolding“ gewählt haben.
Der Plan des Seminars war es, sich mit den Wettergeschehnissen in unseren Breitengraden auseinanderzusetzen, eine eigene Wetterstation auf dem Schulgebäude zu errichten, die Daten aufzubereiten und der Schulfamilie zur Verfügung zu stellen.
Jedes Jahr im Februar beginnt normalerweise die praktische Phase der Projekt-Seminare zur Studien- und Berufsorientierung (P-Seminare) für die elften Jahrgangsstufen der bayerischen Gymnasien. Ziel dieser Seminare ist es, dass die Schüler*innen ein Jahr lang als Team an einem Projekt arbeiten und dieses, gegebenenfalls gemeinsam mit außerschulischen Partnern, zu realisieren. Doch es kam alles anders als geplant: Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Lockdown haben dafür gesorgt, dass einige der Projekte nicht mehr planmäßig umgesetzt werden konnten, da vor allem außerschulische Sponsoren fehlten. Der Pandemie geschuldet, hielten sich viele Firmen aus der Region verständlicherweise mit finanzieller Unterstützung zurück.
Noch vor der ersten Schulschließung im März 2020 haben die Schüler*innen durch die Projektmanagerin Cornelia Englet als externe Expertin viele interessante Einblicke in die Theorie des Projektmanagements bekommen. Wegen des Lockdowns und des dadurch notwendigen Distanzunterrichts wurden dem Seminar allerdings viele zusätzliche Hürden und Hindernisse in den Weg gelegt: Keine persönlichen Treffen oder Team-Sitzungen, schwierige Sponsorenakquise, geschlossener Einzelhandel, usw. Doch das P-Seminar hat sich einstimmig dazu entschlossen, das Projektziel nicht neu zu formulieren, sondern es „jetzt erst recht“ anzugehen … mit Erfolg! Hauptsächlich über Onlinekonferenzen wurden zügig genaue Ziele festgelegt, Meilensteine diskutiert und gesetzt sowie Deadlines definiert. Die Kursteilnehmer*innen haben sich je nach Interessen und Stärken auf die Teams „Kosten/Sponsoring“, „Anschaffung/Zusammenbau“ und „Programmierung“ aufgeteilt und über eine klare Rollenverteilung abgestimmt.
Am Ende hat sich die harte Arbeit ausgezahlt und es ist dem P-Seminar Geographie gelungen, durch Hartnäckigkeit und Einfallsreichtum genügend Mittel zusammenzutragen, um die Anschaffung der Hard- und Software doch noch finanzieren zu können. Mit viel Geschick machten sich nun die Teams „Zusammenbau“ und „Programmierung“ an die Arbeit, die Wetterdaten am Gymnasium Ergolding zu erfassen, zu verarbeiten, aufzubereiten und für die gesamte Schulfamilie in der Aula auf einem Großbildschirm sichtbar zu machen. Die Inbetriebnahme wurde wegen fehlender Schüler*innen im Haus immer wieder nach hinten verschoben. „Wenn der Bildschirm einsam vor sich hin leuchtet, bringt’s auch niemandem was.“, so ein Seminarteilnehmer. Vergangene Woche war es aber dann trotzdem soweit, und nun können sich zumindest die Schüler*innen der Q11 und Q12 sowie deren Lehrkräfte und alle anderen, die trotz Schließungen an der Schule die Stellung halten, über die aktuellen Wetterdaten am Gymnasium Ergolding aus erster Hand informieren. Hoffentlich werden es sehr bald wieder alle sein.
Das P-Seminar „Wetterstation“ möchte sich ganz herzlich bei seinen Sponsoren Aristotherm GmbH und Co. KG, Biorausch GmbH, Collas Bürowelt GmbH, K+B expert Cham und Ch. Wohlgemuth bedanken, die uns trotz Corona finanziell großzügig unterstützt haben. Ein großer Dank geht dabei auch an Herrn Stefan Eben der SYSPA Gebäudesystemtechnik GmbH, der unser Projekt lange begleitet hat und uns zu jeder Zeit persönlich mit Rat und Tat zur Seite stand.